São Tomé und Príncipe:
zwei fast unbekannte Inseln im Golf von Guinea - ein Tropentraum am Äquator
Das Land mit nur 180.000 Einwohnern ist-, nach den Seychellen-, der zweitkleinste afrikanische Staat. Er besteht aus der Hauptinsel São Tomé mit der gleichnamigen Hauptstadt und der kleineren, nordöstlich gelegenen Insel Príncipe. Beide sind vulkanischen Ursprungs, recht gebirgig und seit ca. 50 Millionen Jahren vom afrikanischen Kontinent getrennt. Nigeria im Norden ist ca. 400 km, Gabun und Äquatorial-guinea im Westen ca. 250 km entfernt. Das teilweise sehr schroffe und meist wolkenverhangene Landesinnere beider Inseln ist von Regenwald bedeckt. Ungeheure Mengen schwarzer und rötlicher Lava haben sich in der Vorzeit über hellem, gelblichen Sandstein, ergossen und bilden heute einen großen Teil der Küsten. Dort aber, wo der Sandstein nicht überdeckt wurde, haben sich fantastische, gelb- bis weißliche, Sandstrände gebildet. Die im Süden angrenzende klein Insel Ilhéu das Rolas liegt direkt auf dem Äquator. Sie hat eine spektakuläre Lavaküste und ebenfalls sehr schöne Sandstrände zu bieten
Diese Seite will zur Entdeckung des Inselstaates animieren:
erkunde die Inseln und die großteils noch ursprüngliche Natur!
Fast müllfreie Strände, kristallklares Wasser, üppiger Regenwald und eine teilweise endemische Fauna und Flora- ca. 500 Pflanzen soll es nur hier geben- sind besonders für den Naturfreund ein unglaubliches Erlebnis! Auch die Fauna zählt zahlreiche endemische Arten. Die Inseln werden von Vögeln, Flughunden, Fledermäusen, Krebsen und Reptilien bevölkert, größere Landsäugetiere fehlen. In Küstennähe wird noch heute Kakao angebaut. Diese Pflanze, eigentlich ein Unterholzstrauch, benötigt schattenspendende Großbäume. Gleiches gilt auch für Pfeffer, Vanillie und Zimt. Daher wurden immer einzelne Bäume erhalten oder wie der nicht einheimische, orange blühende Flammenbaum, angepflanzt. Deshalb wirkt auch das Kulturland, soweit es nicht von Kokos- oder Ölpalmen und Bananen dominiert wird, oft wie Urwald. Ab 1000 Höhenmetern wächst auch Kaffee sowie das uns vertraute Gemüse wie Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Kohl und Bohnen.
Lebensumstände der Bevölkerung erfahren:
erlebe selbst die afrikanische Realität auf den Inseln:
Die Bevölkerung besteht aus den Nachfahren ehemaliger Sklaven aus verschiedenen Regionen Afrikas und Europäern, vor allem Portugiesen. Bis 1975 war das Land eine portugiesische Kolonie. Nach der "Nelkenrevolution" im Mutterland wurde São Tomé und Príncipe, mit der Unabhängigkeit, zu einer sozialistischen Republik im kommunistischen Staatenverbund. In dieser Zeit wurden die großen Landgüter, die Roças, enteignet. Eine Selbstverwaltung der großen Plantagen scheiterte und die Kakaoproduktion sank drastisch. Die Plantagenwirtschaft endete, die großen Landgüter wurden nun kleinteilig bewirtschaftet. Viele Roças und deren Infrastruktur verfallen seitdem langsam. 1990 entschied sich die Bevölkerung dann für Einführung einer parlamentarischen Demokratie mit einem Mehrparteiensystem. Seitdem erlebt das Land, im Vergleich mit anderen afrikanischen Staaten, bemerkenswert stabile Verhältnisse. Trotz der verschiedenen Volksgruppen, gibt es keine ethnischen Spannungen. Die Kriminalität ist trotz der Armut sehr gering und spielt für den Touristen bislang keine Rolle.
Ein Urlaub in São Tomé und Príncipe ist mit Sicherheit ein überwältigendes Erlebnis aber keinesfalls ein gewagtes Abenteuer! Diese Website ist eine Dokumentation von inzwischen drei Reisen in das fast unbekannte Land, welche ich, gemeinsam mit meinem 12-jährigen Sohn, in den Jahren 2016, 2017 und 2018 unternommen habe. Reisezeitpunkt war die ersten beiden Besuche jeweils Ende Juli bis Mitte August. Dann herrscht auf São Tomé Trockenzeit, die Temperaturen liegen bei angenehmen 26-28° und der Himmel ist oft bewölkt. Für die erste Reise wurden Flug, Unterkunft und Transfer vom Flughafen durch ein Reisebüro gebucht. Für den zweiten und dritten Aufenthalt wurden wesentliche Teile des Reiseprogrammes sowie der Flug nach Príncipe von der einheimischen Agentur Biotours-STP organisiert, welcher hier eine eigene Unterseite gewidmet ist. Die letzte Reise unternahm ich im Februar 2019, in der Regenzeit. Es regnet dann keineswegs ständig, sondern die senkrecht stehende Sonne scheint oft und es herrschen, bei sehr hoher Luftfeuchte, Temperaturen um die 30°, unterbrochen von heftigen Regenschauern und Gewittern.
Durch die relativ aktuellen Informationen und die zahlreichen Fotos sollen alle Interessierte dazu angeregt und ermutigt werden, das Land individuell, mit Hilfe der einheimischen Touristen-Guides, nachhaltig kennen zu lernen. Besonders der Aufenthalt in den Lodges der ländlichen Gebieten ist, neben dem Naturerlebnis, auch die effizienteste Möglichkeit, die sehr arme Bevölkerung zu unterstützen. Immerhin werden durch den Tourismus doch einige, relativ qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Auf dem Land herrschen über 50% Arbeitslosigkeit, besonders auch bei den Frauen. Mögliche Beschäftigung bieten sonst fast nur der Fischfang und die Landwirtschaft, der Tourismus bietet aber zumindest eine Zukunftsperspektive.
Einreiseformalitäten:
in aller Kürze und ohne Gewähr für Aktualität. Bitte informieren sie sich immer vorab aktuell in Deutschland und lesen Sie auch die Reisehinweise des auswärtigen Amtes!
- die Einreise zu touristischen Zwecken ist bis 15 Tage visafrei ( das passt genau mit den Hin- und Rückflügen der TAP)
- für einen Aufenthalt länger als 15 Tage muss schriflich ein Visum bei der Botschaft von São Tomé und Príncipe in Brüssel beantragt werden. E-mail oder Fax hinschicken, und man bekommt die nötigen Unterlagen zugeschickt. Alles ausfüllen, Reisepass und Gebühren in bar reingepackt (!) und per Einschreiben an die Botschaft geschickt. Die bestätigen den Empfang per E-mail und nach 10 Tagen hat man das Visum ( und seinen Pass ). Hat bei mir gut geklappEt! Besser keine Viasagentur beauftragen, das kann unglaublich teuer werden! 2019 konnte das Visum auch direkt bei der Einreise erteilt werden.
- ACHTUNG: Wer mit Kind(ern) reist und der erziehungsberechtigte Partner daheim bleibt: Schriftliche Bestätigung mitnehmen, dass der andere Elternteil mit der Einreise des Nachwuchses einverstanden ist! Das wird seit 2017 bei der Einreise zwingend verlangt!
- Gelbfieberimpfung muss nicht nachgewiesen werden, wenn man direkt aus Europa einreist und noch nie in einem Land auf dem afrikanischen Kontinent war. Ansonsten: Internationaler Impfpass!
- Malaria-Prophylaxe ist nur empfohlen, aber zur Trocken- als auch in der Regenzeit gibt es, auch im Wald, erstaunlich wenige Mücken! Die Moskitos und vor allem deren Brutstätten werden allerdings in allen Wohngebieten seit Jahren konsequent bekämpft! In den letzten Regenzeiten soll es angeblich nur einzelne Malaria-Erkankungen gegeben haben. Jeder sollte das für sich selbst entscheiden!